Donnerstag, 29. Januar 2009

Wagenburgstreit und Ausgrenzung Jojos in Tübingen



Leserbrief: Wagenburgstreit und Ausgrenzung Jojos in Tübingen

Und darunter die Vorgeschichte: Artikel und Leserbriefe:

Leserbrief der Ausgabe Februar 09: Jojo und die Ausgrenzung in der
tübinger Szene:


- Mein neuer, aktualisierter Leserbrief für die Borodajenko-Jan.´09-Ausgabe zum „Wagenburg-Artikel“ in der Oktober-Ausgabe, zumLeserbrief von „Tobi“ (=Tobias Kaphegyj, wie ich auf Nachfrage von ihm erfuhr) in der Nov.-Ausgabe und zum Artikel „Sinnvolle Drogenpolitik“ im Dez.-Heft


Leserbrief zum Artikel „Zoff in der Wagenburg ...“ in der Okt.-
Ausgabe (Seite 7+ 8), zum Leserbrief von „Tobi“ in der Nov.-
Ausgabe (S.3) und zum Artikel „Sinnvolle Drogenpolitik“ im
Dez.-Heft :
Zunächst „danke“, daß ihr das Thema „Drogenpolitik“ behandelt
habt und die Bereiche Repression, Unterdrückung, Rassismus,
Doppelmoral, Ausgrenzung, usw. behandelt. Jedoch waren nicht
alle „Infos“ im „Wagenburg-Artikel von mir, wie die Borodajenko-
Redaktion schreibt, sondern aus anderer Quelle, wie z.B. mein
Spitzname !
Hier sind zunächst kleine Korrekturen und Ergänzungen zum
„Wagenburg-Artikel“:
- Ich habe nie! eine „Abgrenzung der einzelnen Wägen durch
Gartenzäune“ kritisiert, dafür aber problematische
Entwicklungen und unangenehme Themen angesprochen,
insofern ist diese Infoquelle nicht von mir !
- Es gab beim gescheiterten Entfernungsversuch des Wagens
(auf die Schwäbische Alb mittels Kranwagen und Tieflader nicht
Bagger !) im Febr.´06 auch Zerstörungen der 3 Anbauten, der
Wasser-/Stromversorgung, Diebstahl des Archiv-/Ausstellung-
material zum jahrelangen Konflikt, ... und danach! auch
Körperverletzung, Raub, Diebstahl, die einge-worfenen
Fensterscheiben, Mobbing, ...! Zur Info: Testweise und
als Schutz vor weiteren Zerstörungs-Attacken der
„BelastungszeugInnen“ zeigte ich im März´07 nachträglich
zu-sammen 3 Übergriffe/Vorfälle (Hausfriedensbruch
/Zerstörungen im Febr.´06; Körperver-letzung, Raub und
Sachbeschädigung Ende April ´06 und die Fensterzerstörung
im Febr. ´07) an. Ergebnis der Staatsanwaltschaft :
Einstellung der Strafverfahren-Ermittlungen „aus fehlendem
öffentlichen Interesse, da es eine private Auseinandersetzung
ist und keine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht“ und
angeblich „aus Mangel an Beweisen“ ! Ich könnte laut
Anwaltsauskunft nur teure, langwierige und aussichtslose
Privatklagen einreichen ! Es besteht der Verdacht, daß die
Staatsanwaltschaft ihre BelastungszeugIn-nen im BtMG-
Verfahren gegen mich straffrei und damit glaubwürdiger
vor Gericht halten wollten. Zuletzt wurden vor Tagen
Lebensmittel entwendet, vor Wochen meine Regen-
wasserversorgung vom Gemeinschaftsdach zum Garten
entfernt und vor Monaten – währ-end meiner Abwesenheit
- meine Satellitenschüssel abgeschnitten und die Halterung
entfernt. Bei meiner Recherche dazu (mit Bernd Ammann als
Zeugen) forderte A.W., einer vom ´Harten Kern`, der beteiligt
war und den ich Mitte Nov. dazu befragte, ford-erte aggressiv
ich solle mich endlich vom Platz verpissen. Er kritisierte noch
meine drog-enpolitischen Leserbriefe in der lokalen Tageszeitung,
worauf ich nicht eingehen wollte, da sein drogenpolitischer
Beitrag der letzten Jahre nur meine Denunziation war.
Zwischendurch warf er mir Strohstreu und Sand aus seiner
Jackentasche ins Gesicht - um weiteres zu provozieren !?
Wir ließen ihn stehen und gingen, worauf er uns noch erregt
nachging ! Dies scheinen alternative Schikane-/Provokations-
Methoden zu sein, da die Androhung des ´Kubu´-Vorstands
von Ende Jan. ´08, mit einer erneuten Räumungsklage vor
Gericht zu ziehen, wenn ich nicht bis Ende Febr.´08 weg sei,
sich nicht bewahrheitete, zumindest habe ich seither keine
Anwaltspost mehr von ihnen bekommen !
- Der Vorfall „Zensur-Versuch von Wagenburgler_in bei der
Wüsten Welle !“ stammt auch nicht aus meiner Quelle, deshalb
möchte ich einiges ergänzen ! Es war die ´Kubu´-Vorständin),
die den Zettel aufhing und dafür gab es keine/n Plenums-
diskussion/-beschluß, da der „Harte Kern“ (die 3 VorständInnen
u. A.W. = ca. 1/3 der BewohnerInnen) in der Regel seit Jahren
eigenständig für das Ziel meiner Vertreibung entscheidet/agiert
(z.B. Anwaltsbriefe, ...) und bei Notwendigkeit und aus
Gruppendruck ca. ein weiteres Drittel für ihre „Mehrheit“
bekommt ! Wie sich weiterhin recherchieren ließ, machte eine
„Wüste Welle“-Mitarbeiterin (A.S.), die mich nicht mag, dann
ca. 20 Kopien und verteilte sie in Postfächer von
RadiomacherInnen ! Es gab auch schon mehrere Angebote von
SendungsmacherInnen an den „Kubu“-Vorstand ihre Position
öffentlich darzustellen, was aber abgelehnt wurde !
- Artikel-Korrektur/Ergänzung: Der Verein „Schwitzen statt
Sitzen“ (´Jugend- und Bewährungshilfe´) hat seinen Sitz nicht
in Rottenburg (= mein Fehler !!), sondern bei der
Staatsanwaltschaft Tübingen ! Ich hatte Mitte Nov. einen
Termin dort und 2 Wochen Bedenkzeit für die Entscheidung,
ob und wo ich die 120 Stunden ´Bewährungsauflage´ abarbeite.
Bei Ablehnung geht „der Fall“ zurück zum Amtsrichter Hirn
(der mich im Aug. ´07 als 1. verurteilte), der dann eine „Anhörung“
macht und seine Entscheidung trifft, ob er die Bewährung
widerruft und mich inhaftieren läßt. Ich habe mich (offiziell)
noch nicht entschieden und momentan bin ich noch krank
geschrieben, also „bewährungs“-/arbeitsunfähig.
- Artikel-Korrektur/Ergänzung: Nach dem Amtsgericht-Verfahren !
(Aug.´07) mit Richter Hirn gab´s im Nov./Dez.´07 2,5
Berufungsverhandlungstage vor dem Landgericht mit Richterin
Schmid und dem gleichem Urteil, da sie nicht höher bestrafen
durfte, obwohl sie laut ihrer Urteilsbegründung dies gewollt
hätte. [ Um ´meinen Fall´ schnell abhaken zu können, machte
sie eine Woche vor Verhandlungsbeginn meinem Anwalt/mir
das ´Angebot´, mich niedriger zu bestrafen, wenn ich alles
zugeben würde, auch den Besitz des Inhalts der übergebenen
Tasche (= die mit nicht konsumierbaren Hanfabfallblätter
manipuliert/gefüllt war und außerdem hatten die
BelastungszeugInnen mindestens 5 Tage Zugang zu meinem
Wageninnern, wo es ebenfalls Manipulationen gab) und es
müßten dann keine BelastungszeugInnen geladen werden !
Wir lehnten ab und wollten bei der Richterin anregen, daß
sie eine sogenannte Normenkontrollklage zur
Verfassungswidrigkeit des Cannabisverbots, auf Grundlage
der rechtswissenschaftlichen Dissertation von Dr. Nicole
Krumdiek ( „Die national- und internationalrechtliche
Grundlage der Cannabisprohibition in Deutschland“, siehe
http://www.lit-verlag.de/isbn/3-8258-9543-2 + die
Buchbesprechung bei http://www.eve-rave.net/abfahrer/
presse/presse07-02-28.pdf Seite 1-7) vor dem
Bundesverfassungsgericht einreicht. Dies lehnte sie
entschieden ab und deshalb begann der 1. LG-Prozeßtag
mit einer Erklärung und Beweisanträgen meines Anwalts dazu,
die aber ebenfalls abgelehnt wurden. Sie war eher verärgert über
den 2,5-tägigen Prozeßverlauf mit Benennung von
EntlastungszeugInnen, einem Befangenkeitsantrag zwischendurch,
meiner ´Uneinsichtigkeit´, ... Und der AG- sowie die LG-RichterIn
lehnten mit zynischen Grinsen die Herausgabe eines teuren
medizinischen Inhalators ab, womit mensch medizinische
Wirkstoffe verbrennungsfrei inhalieren kann ! ] Zuletzt gab´s das
Revisionsverfahren vor dem OLG, das keine Verfahrensfehler
erkennen wollte und deshalb den Revisionsantrag im Juli´08 ablehnte !
Beim AG und LG waren es übrigens die gleichen 5
BelastungszeugInnen/DenunziantInnen, die sich, außer A. W.,
zusammen 411 € „Zeugenentschädigung“ auszahlen ließen, die
ich im Rahmen der gesamten Prozeßkosten (~7000 €) mitbezahlen soll !

Zum Leserbrief von „Tobi“ (ich hätte eher auf jemand anderes getippt)
in der Nov.-Ausgabe, S.3 : Das ist ein pauschales, hartes Urteil ohne
konkrete Belege! und dein Resümee ist widersprüchlich und lautet
quasi „Verurteilung zu...sind eine brutale Repression. Die
Verfolgung...ist ne Riesensauerei. Das Verpfeifen...ebenso.“;
der „sozialrassistische Spruch des Richters“ ist zum „heulen“, aber
der destruktive Jürgen ist selber dran schuld, daß er keine
Unterstützung/Solidarität erhält und sich niemand drogenpolitisch
engagiert ! Also ist J. schlimmer als Denunziation, Richter(in)sprüche,
die drogenpolitische Repression und Ausgrenzung, ...?! So einfach
ist das !? Tatsächlich war dann auch keineR ! aus der „linken,
autonomen Szene“ als ProzeßbeobachterIn bei den Prozessen,
trotz frühzeitiger vielfältiger Bekanntmachung zum BtMG-Verfahren.
Auch der ´linke ´ „Infoladen“ wird seinem Namen nicht gerecht
und verweigert systematisch die Verbreitung von Infos zu
„meinem Fall“, sowie auch meine allgemeinen drogenpolitische
Inhalte/Infos ohne nachvollziehbare Erklärungen dazu (wie übrigens
die ehemals ´links-liberale´ lokale Tageszeitung ´Schwäbisches
Tagblatt´ auch) und anonyme PlakatiererInnen vom „Bündnis gegen
Abschiebehaft“ überklebten mit ihren Informationen meinen
Aushang mit der Einladung zum Gerichtsverfahren ! Das empfinde ich
auch „als hoch tragischen Vorgang“, aber er ist letztlich so gewollt !
Das „Bauchgefühl“ verdrängt „objektiveres Kopf-Denken“ ?! Eigenes
nichts (besser) machen im Bereich Drogenpolitik, wird mit meinem
angeblichen Verhalten begründet, wie ´Tobi´ schreibt ! Und die
Meisten machen sich gar kein eigenes Bild mehr, sondern
übernehmen die subjektiven „Urteile“ anderer aus „Tratsch-und-Klatsch“
-Quellen, wie auch ´Tobi´, der nicht in meinen Email-Verteilern
dazu war !? Natürlich gibt es auch einfach ratlose Leute, die nicht
wissen wie sie sich verhalten sollen. Aber es herrscht dennoch eine
Art Gruppendruck/-dynamik ! Das Thema Drogenpolitik und mich
lieber nicht zu unterstützen, kommt eben besser an beim Mainstream
der lokalen Szene. Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott
nicht mehr zu sorgen !

Dazu passen auch die Erfahrungen mit OrganisatorInnen der
Tüb. Mayday-Parade´08:
Im März´08 stellte ich per Email den Antrag für einen Haltepunkt
und Redebeitrag zum Thema Drogenpolitik, die Aufnahme ins
offizielle Programm und in die Mayday-Email-Liste. Darauf bekam
ich nur eine automatische Standard-Antwort. (Trotz weiterer
schriftlicher/mündlicher Bemühungen in den nächsten Wochen wurde
ich und das Thema nie dort aufgenommen !) Aber nach ca. 1 Woche
leitete mir Serge le Goff (er hat kein Problem mit der Nennung seines
Namens !), der im Mayday-Verteiler war, alle Emails weiter, die mich
betrafen. Es war dann erschreckend zu lesen, was da alles („hinterrücks“,
wie Anne Fröhlich in ihrem Leserinbrief in der Borodajenko-Dez.-
Ausgabe schrieb, die auch bei den 3 Mayday-Vorbereitungstreffen
zw. März und April mit mir dort anwesend war) von den
maßgeblichen OrganisatorInnen behauptet, unterstellt und wie
die Ausgrenzung des Themas Drogenpolitik (ein Argument war
die Angst vor dem Ordnungsamt, das die Parade genehmigt, wegen
dem problematischen Thema !) und mir betrieben wurde – ohne
mich jemals darüber zu informieren oder zu befragen und
antworten zu lassen. Auch bei den 3 Treffen wurde z.T. gelogen,
usw. ... . Im April/Mai konnte ich über Serge noch eigene Emails
und Stellungnahmen zur Ausgrenzung von mir, dem Thema
Drogenpolitik und die fragwürdigen Vorkommnisse unter den
Beteiligten in die Mayday-Emailliste schicken. Belege/Ausdrucke
darüber sind vorhanden, aber ich gehe hier nicht in weitere
(namentliche/inhaltliche) Details der jüngeren Vergangenheit
, da es jetzt neulich nach dem 1. Vorbereitungstreffen zur
Mayday-Parade 2009 entspannter aussieht und ich zuversichtlich
bin, dass das Thema einen offiziellen Platz/Haltepunkt/ Redebeitrag
bekommt ! Und ich bin nun in die Emailliste aufgenommen !
´Tobi´ war im Frühjahr stiller Zuschauer in der Mayday-Liste
und nahm nicht aktiv an der Ausgrenzung teil. Direkt hatten
wir keinen Kontakt all die Jahre, schon gar nicht in einer Arbeitsgruppe
und meine mayday-Liste-interne Kritik war jeweils inhaltlich
begründet und belegbar ! Erst im Oktober´08 hatten wir indirekt
Kontakt im Rahmen der „Tübinger Woche gegen Armut und
Ausgrenzung“ (siehe www.tuebingen-gegen-armut. de, das Thema
„Drogenpolitik/Hanfwägelchen“ findet sich unter „Aktionen“ versteckt)
bei der Abschlussveranstaltung am 24.Okt., als es dadurch zum
Eklat kam, dass mir als einzige Initiative zuerst von der
Organisatorin/Moderatorin am Mikrofon verwehrt wurde meine
kritischen Erfahrungen der Aktionswoche vorzutragen und es
dazu eine 2/3 Mehrheit gab, dass ich am Schluß was sagen dürfte,
wo ich bzw. das Thema „Armut und Ausgrenzung durch
Drogenpolitik“ aber auch wieder abgewürgt wurde. ´Tobi´
saß mit auf dem Podium, als Gewerkschaftsvertreter und Tage
später traf ich ihn zufällig und fragte nach seiner Meinung zum Eklat,
da ich nicht mitbekam, wie er abstimmte. Er meinte, dass diese
Unterbrechung von mir gerechtfertigt gewesen sei, da meine Art
unmöglich gewesen sei, worauf ich erstaunt/enttäuscht reagierte,
da ich von einem Medienge-werkschafter (Verdi) keine
„Zensurunterstützung“ erwartet hätte und er Ursache und
Wirkung vertauschen würde. Ich fragte noch ob ich ihn in meinen
drogenpolitischen Verteiler nehmen dürfe, damit er direkter
informiert ist was in diesem Zusammenhang läuft (auch seitens
der Ausgrenzung durch Medien), worauf er abwinkte, da er
genügend Müll/Spam erhalte. Diese Ablehnung fand ich auch
nicht toll und einleuchtend, aber irgendwie bezeichnend, denn
in diesen Tagen muß er seinen Leserbrief für die Borodajenko-Nov.-
Ausgabe geschrieben haben, deshalb antworte ich ihm auf diesem
Wege !

Fraglich ist auch seine Relativierung des „Zensurversuchs“ bei der Wüsten Welle, da er schlecht über die Hintergründe informiert ist und nur spekuliert.
ktisch habe ich alles aufgehängt, Tobi –
gerade auch alle Texte/Anwaltsbriefe der „anderen Seite“ als
Dokumente – d.h. außer dem „Zensurversuch“ kam in den letzten
Jahren nichts von „deren Seite“, denn sie schweigen lieber zu
ihrem Handeln ! Während den über 4-jährigen konkreten
Vertreibungsbemühungen haben sie 4 „Stellungnahme der
Wagenburg Kunt@bunt zum Konflikt mit Jürgen/Jojo“-Texte an
wenigen Orten ausgehängt, die ihr jeweiliges Handeln rechtfertigen,
Zerstörungen verschweigen/verharmlosen und die
Denunziationsumstände entgegen jeglicher Tatsachen vernebeln
sollen ! ´Tobi findet „das Recht auf Drogenkonsum nicht
wahnsinnig relevant“ - ich auch nicht, denn der Konsum ist ja
erlaubt, doch für alle anderen dazugehörigen Handlungen wurden
allein 2007 gegen 140 000 CannabisdelinquentInnen
(von ca. 240 000 BtMG-Verfahren) ermittelt und großteils Strafen
verhängt und für ihr weiteres Leben als „Betäubungsmittel“-
DelinquentIn abgespeichert/aktenkundig. Außerdem ist die
Prohibition (von wenigen illegalisierten Drogen) v.a. rassistischen,
ideologischen, moralischen, religiös-asketischen, wirtschaftlichen,
... Ursprungs und es hat sich ein jahrzehntelanges drogenpolitisch
weltweites (von den USA dominierten) Drogenregime etabliert,
das nicht nur hinterfragt werden muß und gravierende
Menschenrechtsverletzungen bedeutet. Dazu verweise ich
nicht nur dich ´Tobi´ auf den Text „UN-Suchtstoffkommision ruft
Periode der globalen Besinnung aus“ bei www.eve-rave.net/
abfahrer/presse/presse08-05-22.pdf und auch der Artikel
„Sinnvolle Drogenpolitik“ in der Dez.-Ausgabe sollte nicht
einfach oberflächlich überflogen werden - aber natürlich
gibt es immer „viel wichtigere Themen“.
Sorry, daß es jetzt ein längerer Leserbrief wurde, aber es
ist eine sehr komplexe und vielschichtige Angelegenheit !
Oder bin ich nur wahnsinnig selbstgerecht, exzentrisch
und drücke alle anderen Interessen an die Wand, ..., wie ´
Tobi´ meint ??

Wer mehr, vollständige, zukünftige Infos und in den
Öffentlichkeitsverteiler will, kann gerne an
hahnelimirak@gmx.de mailen !

Jürgen Hahnel („Jojo“), (Namen bitte nicht entfernen)
28. Dez.´08 Wagendorf ´Kunt@bunt´, Tübingen



Leserbrief von Tobi aus der Ausgabe Novemebr 08

Hi liebe Borodajenkos,
ch finde Jürgen Hahnel, so wie er sich meistens verhält,
wahnsinnig selbstgerecht
und anstrengend und kann es deswegen auch kaum ertragen mit ihm in
einer politischen Gruppe zu sein. Er agiert exzentrisch, destruktiv
und drückt alle Interesen an die Wand, die nicht seine eigenen sind.
Diesen Kindergarten muss man erstmal aushalten.

Aber eine Verurteilung zu zwei Jahren Bewährung, bzw. 15 Monaten Haft
wegen 9,8 g THC sind eine brutale Repression. Die Verfolgung von
Cannabiskonsumenten ist ne riesen Sauerei. Das Verpfeifen von
Konsumenten ebenso. Jürgen schadet jedoch mit seiner Art dem
Gesamtinteresse dieses Thema auf die Agenda zu setzen. Menschen die
mit ihm solidarisch sind, werden reihenweise verprellt. Das empfinde
ich als hoch tragischen Vorgang. Wenn man zusätzlich noch den
sozialrassistischen Spruch des Richters beachtet, könnte man heulen.

Die Vorgänge in der Wüsten Welle kann man tief hängen.
WagenburglerInnen hängen Zettel auf, Jürgen hängt ständig Zettel auf.
Alle dürfen das. Beide Parteien bewegen sich im Radio. Ob
Sendungsmachende noch wirklich Notiz von dem Thema nehmen und auf
eine Partei hören, bezweifle ich. Ich befürchte die Zettel liest
kaum jemand mehr.

Ich persönlich finde das Recht auf Drogenkonsum politisch nicht
wahnsinnig relevant. Es gibt heutzutage für mich viel wichtigere Themen.
Die Repressionen gegen Cannabiskonsumenten sind aber vor allem in BaWü
völlig überdreht und wie andere Repressionen auch ein wichtiges Thema.
Eigentlich müsste man Jürgen in dem Kampf gegen das Urteil unterstützen.
Mir ist allerdings die Lust dazu längst vergangen!

LG Tobi (Name wurde in der Ausgabe irrtümlich von der Redaktion entfernt)



Zoff in der Wagenburg-Text, aus der Boro Oktober 2008:
**Zoff in der Wagenburg: Gerichtsverfahren um Cannabis*
 **Tübinger wird verurteilt**
Jürgen Hahnel (im folgenden Jojo genannt) wurde 2007 vom Tübinger
Landgericht wegen Besitz von Cannabis zu 15 Monaten Haft auf Bewährung
verurteilt. Auch seine Berufungsverhandlungen vor dem Tübinger
Landgericht und vor dem Oberlandes-gericht Stuttgart verlor er vor ca.
einem Monat. Da sein Verteidiger die 1-Monats-Frist nicht kannte,
innerhalb der er vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde einlegen hätte
können, konnte er nun nicht wie geplant Verfassungsbeschwerde einreichen.
Es bleiben ihm und Aktivist_innen, die diesen Fall aufgreifen wollen, wohl
nur noch der zivile Ungehor-sam (und die direkte Aktion, Anm.d.Red.).
Wie es dazu kam
Mitte Februar '06 scheiterte, durch das Eingreifen einer Polizeistreife, ein Entfernungsversuch von Jojos Wagen vom Wagenplatz [siehe Kasten]. Dabei wurde eine Tasche mit Hanfabfallblättern der Polizei übergeben und damit die Cannabisdenunziation gegenüber Jojo ausgelöst, darunter auch seitens der drei Vereinsvorstände der Wagenburg.
Im August '07 waren fünf Personen die BelastungszeugInnen (darunter die Vorstände) im Cannabis-Prozeß im Tübinger Amtsgericht; weder der Ober-staatsanwalt Rössner noch der Richter Hirn zweifelten an der Glaubwürdigkeit der 'Zeugen der Anklage'. Er verurteilte den Angeklagten für die gesamte aufgefundene/ übergebene/ gemessene THC-Menge von ca. 9,8 Gramm (inklusive den ca. 3,8 Gramm im Hanfabfall) wegen Uneinsichtigkeit usw. zu 15 Monaten Haft auf zwei Jahre Bewährung und als Bewährungs-auflage 120 Arbeitsstunden gemeinnützige Arbeit beim Rottenburger Verein 'Schwitzen statt Sitzen' (d.h. wenn er die nicht macht, muss er gleich in den Knast) (Zitat Richter Hirn: 'Sie sind ja arbeitslos gemeldet, da haben sie ja Zeit.')


In den Berufungsverhandlungen vor dem Tübinger Landgericht im Winter 2007 wurde dem Angekla-gten wieder nicht geglaubt, dass ihm die Mengen an Cannabis untergeschoben wurden, die in seinem Wagen gefunden worden waren. Da inzwischen eine Räumungsklage des Vorstandes der Wagenburg Kuntabunt einging, die mit dem Cannabisanbau des Angeklagten begründet wurde, schien doch zumindest ein Motiv einer Manipulation vorhanden zu sein. Auch dass auf den Cannabis-Behältern, die in seinem Wagen gefunden wurden, keine Fingerabdrücke zu fin-den waren, könnte darauf hindeuten. Zudem hatten Zeugen von Jojo beweisen können, dass manche Aussagen Falschaussagen waren. So gab es datierte Bilder von Jojos Gewächshaus voller Gemüse, welches Behauptungen nach zu dieser Zeit massenweise Hanf beherbergen sollte. All das interessierte die Richter jedoch wenig, sie glaubten den Vorständen.
Schließlich wurde Ende Januar 2008 eine neue Räumungsklageandrohung (mit Auszugs-ultimatum bis Ende Februar) von einem neuen Stuttgarter Anwalt im Namen des Kuntabunt-Vorstands an den Verurteilten geschickt. Ein wichtiger Grund sei die BtMG-Verurteilung, die seiner Mandantschaft bekanntgeworden sei und außerdem sei ihm eine Vereinsmitgliederliste vorgelegt worden, worin der Angeschriebene nicht aufgeführt sei, er also in der Wagenburg kein Wohnrecht habe. Wie sich herausstellte, hatte der Kuntabunt-Vorstand im Mai '07 heimlich einen zweiten Verein gegründet, worin unliebsame Mitbewohner nicht aufgenommen worden sind.
Der Fall in der Wagenburg:
Für Aufregung in Tübingen sorgte der Fall des Cannabis-Legalisierungs-Aktivisten und Wagenburgbewohner Jürgen Hahnel alias Jojo vor zwei Jahren, als einige Wagenburgler_innen seinen Wagen gegen seinen Willen von der Tübinger Wagenburg Kunterbunt/ Bambule (kurz KubuBabu) entfernen wollten. Obwohl die Sache viele Tübinger_innen betroffen machte und für Unverständnis sorgte, kam es wenig zu öffentlichen Diskussionen. Dabei versuchte ein Teil der Wagenbewohner_innen bereits über Jahre hinweg, Jojo vom Platz zu werfen, während ein anderer Teil sich heraushielt. Die Solidarität mit Jojo innerhalb der Wagenburg scheint schwach. Einzelpersonen zufolge mag Jojos Unbeliebtheit bei einigen auf dem Wagenplatz daran liegen, dass er ziemlich harsch deren bürgerlichen (z.B. Abgrenzung der einzelnen Wägen durch Gartenzäune) und esoterischen Tendenzen kritisiert und dass manche mit seiner Art persönlich nicht zurecht kommen. Im Zuge der Versuche, Jojo vom Platz zu bewegen kam es auch zu unschönen Aktionen, wie eingeworfene Fensterscheiben, und schließlich die versuchte Entfernung mithilfe eines Baggers...

„Zensur-Versuch“ von
Wagenburgler_in bei der Wüsten Welle!
Ein Mitglied der Wagenburg hängte im Studio der Wüsten Welle einen Zettel auf, in dem es die Sendungsmachenden darum bat, Jojo keinen Raum dazu geben, die Vorfälle in der Wagenburg darzustellen. Anstatt für Aufklärung zu sorgen und öffentlich Stellung zu nehmen, will es verhindern, dass Jojo sich öffentlich zu dem Fall äußert! Das riecht streng nach antidemokratischen Mitteln, eher danach Beziehungen und Einfluss spielen zu lassen, anstatt den öffentlichen Diskurs zu fördern! Wenn Jojos Aussagen nicht stimmen sollten, oder den Kontext nicht berücksichtigen, so sollen sie kommentiert, öffentlich widerlegt usw. werden, nicht unterdrückt!
Freie Meinungsäußerung, und dazu sind freie Medien wichtig, darf nicht beschnitten werden!!! (Soviel hat ja sogar unser Rechtsstaat kapiert, der sonst eher oberflächlich demokratisch ist!)
die redaktion